Herbst 2024 – Kiefer-OPs: Vorsicht bei Bisphosphonaten
Antiresorptiva, wie beispielsweise Bisphosphonate, werden zur Behandlung von Osteoporose und schwerwiegender Erkrankungen wie bestimmten Krebsarten eingesetzt. Da sie gezielt in den Knochenstoffwechsel eingreifen, können sie erhebliche Risiken für die Gesundheit des Kieferknochens mit sich bringen.
Kieferoperationen: das Risiko durch Antiresorptiva
Die gravierendste mögliche Folge ist eine Osteonekrose, bei der bestimmte Bestandteile des Knochens absterben. In den vergangenen Jahren wurde vermehrt die sogenannte Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrose (BP-ONJ) beobachtet. Dieses Krankheitsbild trat vor allem bei Patienten auf, die zum Zeitpunkt einer Kieferoperation oder kurz davor hohe Dosen von Bisphosphonaten intravenös erhalten hatten.
Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung einer Kiefernekrose
Damit die Einnahme von Antiresorptiva für Sie möglichst ohne negative Folgen bleibt, sollten Sie folgende Empfehlungen beachten:
Vor Beginn der Einnahme: Gebisssanierung
Bevor Sie mit der Einnahme von Antiresorptiva starten, ist es wichtig, akute Schäden am Gebiss zunächst beheben zu lassen. Eine vor der Einnahme abgeschlossene Gebisssanierung (z. B. die Behandlung einer bestehenden Parodontitis) senkt das Risiko, an einer Nekrose zu erkranken.
Während der Einnahme: regelmäßige Kontrollen
Nehmen Sie bereits Antiresorptiva ein, sollten Sie regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Hauszahnarzt wahrnehmen. So kann eine mögliche Kiefernekrose frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine gründliche Mundhygiene zuhause ist ebenfalls essenziell, um das Risiko weiter zu verringern.
Nekrosebehandlung vom Schweregrad abhängig
Besteht bei Ihnen bereits eine Kiefernekrose, kommen je nach Schweregrad verschiedene Behandlungsverfahren infrage. Bei einer Nekrose im Anfangsstadium genügt oft eine Desinfektion des betroffenen Bereichs mit antibakteriellen Spülungen. Ist die Nekrose weiter fortgeschritten, ist eine umfangreichere Therapie notwendig: Dabei wird der nekrotische Knochen entfernt und der fehlende Knochenabschnitt anschließend durch hochwertige Ersatzmaterialien wiederaufgebaut. Auch das umliegende Weichgewebe lässt sich in den meisten Fällen erfolgreich rekonstruieren.
Wichtig: Bitte teilen Sie uns im Vorfeld eines chirurgischen Eingriffs gegebenenfalls mit, dass Sie Bisphosphonate oder andere Antiresorptiva einnehmen. Nur so können wir Ihr individuelles Risiko, an einer Kiefernekrose zu erkranken, richtig einschätzen.
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